Klein, aber oho – das klingt natürlich wie ein abgedroschenes Klischee, trifft im Falle des Kommod aber nicht nur hundertprozentig zu, sondern ist in gewisser Hinsicht auch das Konzept. Denn Christina Unteregger und Stephan Stahl versuchen die Kleinheit ihres Restaurants, das sie Ende 2015 in einer ehemaligen Backstube aus den 30er-Jahren, die wie eine Schmuckschatulle mit intarsiertem Holz verkleidet ist, eröffneten, zum Vorteil zu machen: Ihr Service ist so persönlich, dass man von veritabler Gastgeberschaft sprechen kann, die Küche ist so klein, dass ein À-la-carte-Betrieb nicht möglich ist und Stahl daher täglich ein anderes, dem täglichen Angebot angepasstes Vier-Gang-Menü zubereitet. Wie bei Freunden zu Hause. Stilistisch tendiert Stephan Stahl zu einer leichten, aromatischen Linie mit Inspirationen aus mediterranen, asiatischen, aber auch heimischen Küchen. Butterweicher Oktopusarm auf einem frischen Toamten-Fisolen-Gemüse mit Limetten-Koriander-Dressing etwa, faschiertes Lamm mit Gurkengemüse und Dill, gedämpftes Seesaiblingsfilet auf Zitronenrisotto und Mascarpone mit Himbeeren und Sauerampfereis, schlicht und köstlich. Und von Christina Unteregger von ganz herausragenden Weinen jenseits des Mainstreams begleitet.