Die wiedereröffnete Kuchlmasterei liegt in der Nähe des Donaukanals auf Höhe der Urania. Sie vereint reizvolle Protzigkeit mit Skihüttenelementen. Diese Ambivalenz wird nochmals durch die wenig dekorativen Plastikblumen unterstrichen. Die gähnende Leere im Restaurant – an einem Dienstag – verhalf uns zu einer besonderen Fürsorge seitens des Kellners. Das Restaurant definiert sich als französisches Weinlokal mit österreichischen Wurzeln. Der georderte Flusskrebsborschtsch lässt allerdings auch Rückschlüsse auf die Herkunft des Besitzers zu. Das Attribut „Weinlokal“ trägt die Kuchlmasterei allerdings zu Recht. Herzstück ist der hervorragend sortierte Weinkeller, in dem österreichische, französische und internationale Spitzenweine lagern. Die vom Küchenchef empfohlenen Kalbsbacken waren wie angekündigt herrlich zart. Schade allerdings, dass das Fleisch im wuchtigen Jus geradezu ertränkt wurde. Die leider durchgebratene und trotzdem untertemperierte Lachsforelle war auf dem Teller ein echter Blickfang. Das einzige Dessert auf der Karte ist nicht erwähnenswert, eher noch die hausgemachten Pralinen, die man sich gönnen sollte. Fazit: Man gibt sich sehr ambitioniert. Etwas weniger Schein wäre wünschenswert.