Der Wälderhof liegt inmitten des Bregenzerwaldes und besticht durch seine klare, an die Tradition bloß angelehnte Architektur. Kein Wunder, dass die großzügige Terrasse, direkt an eine Weidewiese anschließend, immer wieder von großen Gesellschaften eingenommen wird. Deshalb empfiehlt es sich, einige Tage im Voraus zu reservieren. Mit der Vorspeise punktet auch die Küche: dick geschnittener und butterweicher Räucherlachs kombiniert mit Gurkenstreifen und chinesischer Kresse. Zu Beginn eine Gewinnerkombination. Das auf der Karte versprochene Wasabi sucht man aber vergeblich. Wahrscheinlich versteckt es sich in den kleinen Obershäubchen, die eher an heimischen Kren als an fernöstliche Wurzeln denken lassen. Weniger glücklich als der Lachs macht dann die Hühnersaltimbocca. Besser wäre dieses Gericht ohne die weiche Hühnerhaut gelungen. Auch das dazu servierte mediterrane Risotto war weit vom Original, wie man es südlich des Brenners kann, entfernt. Ein Garant für gute Laune ist hingegen das Kalbsschnitzel. Das Fleisch zart und dünn, die Panier eine himmlisch buttrige Knusperei. Hier zeigt sich wieder einmal, dass auch einfache Traditionsgerichte begeistern können, wenn sie wirklich gut gemacht sind.